Als Kreisstadt bildet Kleve ein Mittelzentrum am Rande des Gebietes des Niederrheins und gehört zum Regierungsbezirk Düsseldorf. Knapp 50.000 Einwohner zählt diese Stadt auf 98 km². Ihre Bedeutung für die Region erhält sie neben dem Sitz des Kreises Kleve durch ihre hervorragende Infrastruktur gerade für den Mittelstand. Im Einzugsgebiet Kleves leben ca. 400.000 Einwohner.
Aus der großen Zeit von Bad Cleve im 18. und 19. Jahrhundert sind weitläufige Grüngebiete erhalten geblieben. Über Kleve erhebt sich die Schwanenburg, die als Wahrzeichen für die ganze Region gilt. Aus der ersten Burg vom Ende des 1. Jahrtausends ist im 12. Jahrhundert die Basis des heutigen Erscheinungsbildes geschaffen worden. Nach umfangreichen Renovierungen um die Jahrhundertwende des 19. Jahrhunderts wurde die Schwanenburg bei einem Luftangriff der Alliierten am 7. Oktober 1944 fast völlig zerstört. Ende 1953 war schließlich der Wiederaufbau im heutigen Erscheinungsbild abgeschlossen. Zahlreiche weitere historische Gebäude zieren die Stadt und beherbergen heute mehrere Museen. Das Denkmal des Schüsterkens an der Brücke erinnert an die langjährige Tradition Kleves als Schuhstadt im 19. und 20. Jahrhunderts.
Bis zur Gründung mehrerer großer Schuhfabriken war die Industrialisierung an Kleve vorbeigegangen, schließlich wollte man den damals noch florierenden Bade- und Kurbetrieb nicht über Gebühr beeinträchtigen. Später angesiedelte Lebensmittelwerke wie die Kakaofabrik Bensdorp haben sich nicht bis heute behaupten können. Inzwischen werden einige der Fabrikgebäude für kulturelle Zwecke genutzt. Doch die Stadt Kleve tut viel für die Förderung der Wirtschaft der Region. Sie bietet über ihre Wirtschaftsförderungsgesellschaft vielerlei Hilfen an.
Das geht von der Vermarktung städtischer Gewerbeflächen bis zur Beratung zur Existenzgründung und zu Fördermitteln. Einen erheblichen Beitrag dazu leistet auch das Technologiezentrum Kleve, das sich um die Förderung mittelständischer Unternehmen verdient gemacht hat. Seine Wirkung reicht inzwischen bis in die benachbarten Niederlande, wo das Zentrum als Sprungbrett für vielfältige Verbindungen in die Region bekannt ist. Die Hochschule Rhein-Waal wurde 2009 als ingenieurwissenschaftliche Fachhochschule gegründet und bildet heute ca. 5.000 Studierende aus.
Zu einer intakten Infrastruktur gehören natürlich auch gute Verkehrsverbindungen. Auf der Straße werden diese gebildet durch die A 3 in 6 km Entfernung sowie die A 7, die ca. 16 km entfernt ist.
Gut erreichbar ist außerdem die Auffahrt Goch zur A 57 (E 31) in Richtung Krefeld, Düsseldorf und Köln. Der kleinere Flughafen Weeze ist in einer halben Stunde erreicht, für die bekannten Flughäfen Düsseldorf (eine Stunde) und Amsterdam (anderthalb bis zwei Stunden) braucht man etwas länger. Der Bahnhof Kleve bietet Direktverbindungen nach Düsseldorf und Krefeld. Nicht zuletzt ist für den Güterverkehr der Rheinhafen in Emmerich mit 8 km in erreichbarer Nähe.
Durch seine lange Tradition hat Kleve den Ruf einer Kulturstätte von hohem Rang. Konzerte und Theaterveranstaltungen zeugen ebenso davon wie die einladenden und informativen Museen der Stadt. Neben diesen kulturellen Zielen gibt es ein großes Angebot an Sport- und Freizeitmöglichkeiten in Kleve und der Umgebung. Der Tiergarten Kleves ist mit jährlich 80.000 Besuchern Anziehungspunkt für Groß und Klein. Ausflüge in die zahlreichen Naturschutzgebiete bis in das benachbarte Gelderland locken im Sommer an die frische Luft.